Personne, in den Worten von Alexandre Isaie Helwani

In einem exklusiven Interview hat Alexandre Isaie Helwani, der Meisterparfümeur hinter dieser faszinierenden Kreation, die faszinierenden Ursprünge dieses Projekts enthüllt. Von der anfänglichen Inspiration aus der Odyssee bis hin zur künstlerischen Zusammenarbeit mit bildenden Künstlern, Musikern, Botanikern und Intellektuellen wurde jeder Schritt dieses Abenteuers sorgfältig orchestriert, um eine einzigartige Essenz zu schaffen. Wir haben mit ihm die Geschichte hinter dem rätselhaften Namen "Personne," die seltenen Zutaten und die charakteristischen Duftnoten erkundet, die dieses Parfum ausmachen, sowie die kreativen Herausforderungen, denen er sich stellte. Entdecken Sie, wie "Personne" sich von anderen Düften auf dem Markt abhebt und lassen Sie sich von dieser neuen Duftsignatur verzaubern, die Geheimnis und zeitlose Eleganz verkörpert.

Alexandre Isaie Helwani

Können Sie uns erzählen, wie und warum das Projekt "Personne" ins Leben gerufen wurde, und was der Ausgangspunkt dieses olfaktorischen Abenteuers inspiriert von der Odyssee war?

Erstes Werk der Jardins Promis, PERSONNE ist ein Parfum, das von den Essenzen der Odyssee geprägt ist. Ein vollständig natürliches olfaktorisches Werk, das in die Kontinuität des Projekts Jardins Promis eingebettet ist, initiiert von Laurent Derobert auf Einladung des Kulturministeriums für Mondes Nouveaux, das eine botanische Lesart der Odyssee anhand ihrer pflanzlichen Elemente vorschlägt. Durch diese vielfältige Zusammenarbeit, die bildende Künstler, Musiker, Botaniker und Intellektuelle vereint, hat sich ein informelles Kollektiv gebildet. PERSONNE, das Parfum-Epos, ist das Elixier dieser Dialoge. Dieses olfaktorische Nostos, erdacht von Olivia Bransbourg und kreiert vom Parfümeur Alexandre Helwani, bietet eine unmittelbarere Lesart der Odyssee, anhand der Essenzen, die Odysseus und seine Gefährten selbst durchquert haben.

Personne, ICONOFLY

Was ist die Geschichte hinter dem Namen "Personne"?

Die Geschichte des Namens "Personne" ist die Geschichte des Odysseus selbst. Gefangen genommen von Polyphem, dem Zyklopen und Sohn Poseidons, gelingt es dem findigen Odysseus—so nennt ihn Homer—zu entkommen, doch er kann es nicht lassen, sich zu rühmen. Als der Zyklop nach seinem Namen fragt, antwortet er mit "Niemand" (im Griechischen klingen "Odysseus" und "Outis" ähnlich). Der Zyklop, dessen Auge ausgestochen wurde, erzählt allen, dass "Niemand" ihm diese Verletzung zugefügt hat, und wird zum Gespött, was den Zorn Poseidons hervorruft, der daraufhin beschließt, Odysseus daran zu hindern, nach Hause zurückzukehren. Olivia und ich haben diesen Namen für das Parfum gewählt, weil er der Ursprung der Geschichte ist und auch wegen der Polysemie des Wortes "personne" im Französischen, das sowohl "jemand" als auch "niemand" bedeutet. Diese Spannung verkörpert Odysseus in meiner Interpretation der Odyssee und rechtfertigt jedes seiner Handlungen in seinem Wunsch nach "nostos," also einer Rückkehr nicht nur nach Hause (nach Ithaka), sondern auch zu sich selbst. Als er sich "Niemand" nennt, ist Odysseus, als ob ihm das genommen wird, was ihn zu einer Person macht—seine gesamte Odyssee besteht darin, sein Wesen zurückzuerlangen, welches das Parfum symbolisiert.

Können Sie uns über die Dauer des Schaffensprozesses von Personne erzählen, von der ersten Idee bis zur Fertigstellung des Parfums?

Der Schaffensprozess dauerte etwa sechs bis sieben Monate, was relativ kurz ist und durch umfassende Vorarbeiten (insbesondere die botanischen Notizen von Professor Olivier Dubreuil) und zahlreiche Versuche in diesem Zeitraum ermöglicht wurde. Dies lag auch an meiner ästhetischen Herangehensweise an die Parfümerie, die eher platonisch ist (um einen anderen Griechen zu zitieren) und darin besteht, alles so zu organisieren, dass das ikonische Parfum entsteht. Es ging also nicht darum, endlose Änderungen oder Erkundungen in Bezug auf Facetten vorzunehmen, sondern einfach ein Parfum zu kreieren, dessen Formel zwischen den Zeilen der Odyssee verborgen war.

Welche Inspirationen haben Sie dem Parfümeur gegeben, um ihm bei der Kreation von Personne zu helfen?

Welche bessere Inspiration als einer der grundlegenden Texte der europäischen Literatur? Ich hatte das Glück, mit der Odyssee aufzuwachsen; es war eines der ersten Bücher, die ich las, und all diese fantastischen Bilder haben meine Vorstellungskraft genährt, ja sogar geformt. Der Schlüssel ist jedoch, dass ich ihre Botschaft anders verstanden habe als damals, als ich ein Kind war. Die Odyssee ist nicht nur eine Liebesgeschichte, sondern eine Geschichte von Widerstandskraft. Ich sage das oft, aber ich sehe die Odyssee als eine Rückkehr zu sich selbst, als eine Lebenssuche, ein Lebensdurst, ein Kampf gegen die existenzielle Angst, nicht zu wissen, wer man ist, bis zu dem Punkt, dass man für sich selbst niemand ist. Personne musste ein Schrei nach Leben sein, ein Schwanengesang, der von der übermenschlichen Energie zeugt, die Odysseus gegen alle Widrigkeiten und manchmal gegen sich selbst aufbrachte. Es musste diese elektrische Spannung besitzen, die Dichte des weinroten Meeres, das jede Hoffnung verschlingt, und vor allem, versteckt inmitten dieses verwirrenden Teppichs, ein leuchtendes Herz, ein fest verankerter Trost: die Erinnerung an Telemach und Penelope.

Wie hat die Zusammenarbeit mit bildenden Künstlern, Musikern, Botanikern und Intellektuellen die Schaffung dieses Parfums beeinflusst?

Diese Zusammenarbeit erzeugte eine Bewegung, eine Energie, ohne die dieses Parfum nie entstanden wäre. Ohne die unglaubliche und unermüdliche Leidenschaft von Laurent Derobert, ohne sein poetisches Verständnis der Odyssee, ohne den Abstand, den er zwischen dem Werk und seinen Darstellungen schuf, wäre Personne etwas ganz anderes geworden – vielleicht noch krautiger und weniger absolut. Als ich mir der Dimensionen bewusst wurde, durch die die Odyssee über so viele Künstler und Experten hinweg wirkte, schien es mir unvermeidlich, nicht gegen ihre Absicht zu verstoßen, nämlich die Essenz der Odyssee in einer Flasche zu kapseln. Es wäre viel einfacher gewesen, Zugeständnisse zu machen, an vielen Stellen auf synthetische Stoffe zurückzugreifen, auf natürliche Zutaten zu verzichten, die ebenso schwer zu beschaffen wie zu verwenden sind. Doch das zu tun, wäre ein Verrat an einem kollektiven Traum gewesen, der nicht nur dieser Künstlerclique gehört, sondern letztlich jeder Person, die eine Odyssee erlebt hat.

Können Sie uns über die Hauptbestandteile und Duftnoten informieren, die das Parfum Personne ausmachen, sowie über deren Bedeutung in der Gesamtkomposition?

Es gibt Schlüsselzutaten, die zum Gesamtdufteindruck beitragen, ohne unbedingt wahrgenommen zu werden. Ich denke insbesondere an Pappelknospen, Himbeerblätter und Johannisbrotbaumharz, die, ohne hervorzustechen, Personne seine einzigartige Textur und Tiefe verleihen. Die Pappelknospe harmoniert wunderbar mit Immortelle Absolue und verstärkt deren honigartige und fruchtige Effekte, während sie ihre potenziell unangenehme Curry-Note abschwächt; das Himbeerblatt unterstützt die grüne Note des Feigenblatt-Akkords; und der Johannisbrotbaum verleiht eine schokoladige, fruchtige, fast buttrige Note, die die Facetten von Dattel und Süßwein verstärkt. Ein weiteres unverzichtbares Material ist das Laminaria-Algenharz, das Personne in einer Chypre-Struktur verankert. Es hat bemerkenswerte Heu- und Eichenmooseffekte und unterstützt sowohl die Salzigkeit als auch die animalischen Aspekte des Parfums. Ich denke auch an Oliven-Absolue, die dem jodhaltigen Aspekt, den ich in der Formel hervorheben wollte, viel Volumen verleiht.

Gibt es eine bestimmte Jahreszeit oder Tageszeit, zu der Sie dieses Parfum empfehlen würden?

Ich glaube, dass die inhärente Komplexität von Personne es ziemlich vielseitig macht. Im Sommer oder bei heißem Wetter kommen all seine honigartigsten, animalischsten und balsamischsten Noten zum Vorschein. Bei kühlerem Wetter tendiert es dazu, sich zu Chypre- und aromatischen Tönen zu entwickeln. Ich sehe es nicht als Frühlingsduft, da es mit der Idee intensiver Hitze im Kopf kreiert wurde und überhaupt nicht blumig ist. Aufgrund seiner Dichte neige ich dazu, es bei warmem Wetter zu bevorzugen; aufgrund seiner eher hieratischen Struktur trage ich es gerne abends, da es kleidet.

Können Sie drei Worte wählen, um Personne zu beschreiben?

List - Zärtlichkeit - Hoffnung.
Aber auch... Geruchssinn. Sättigung der Sinne. Ein Tropfen, ein Gedicht. Ein Duft, ein Gelöbnis.

Welche besonderen Herausforderungen sind Ihnen bei der Entwicklung dieses Parfums begegnet und wie haben Sie diese gemeistert?

Die erste Herausforderung bestand darin, 44 Zutaten in einem Parfum zu verwenden, das zu 100 % natürlich sein sollte. Ästhetisch war es wichtig, einen zu komplexen Duft zu vermeiden und jeder Zutat genügend Raum zur Entfaltung zu lassen, was meiner Meinung nach durch eine sorgfältige Mikrodosierung gelungen ist. Ich hatte auch das Glück, mit unglaublich starken Materialien zu arbeiten, die in Spuren unter 0,1% wirksam sind. Die zweite Herausforderung bestand in der Natürlichkeit: Personne musste zwei Akkorde enthalten – einen Feigenblatt-Akkord und einen maritimen Akkord – beides Schemata, die sich synthetisch leicht herstellen lassen (das Feigenblatt wird hauptsächlich mit Stemone komponiert, das dessen Geruch aufweist; die jodhaltigen Effekte mit Molekülen wie Calone), die jedoch in der Natur schwer nachzubilden sind. Für den Feigenblatt-Akkord verließ ich mich auf meine Nase. Ich bewertete dieses Stemone in mehreren Sitzungen und verglich es mit dem natürlichen Feigenblatt und verwendete mein olfaktorisches Organ, um jede Mikrofacette zu reproduzieren. Für den jodhaltigen Effekt ist es eine Kombination aus mehreren Materialien: Laminaria-Algen, Olive, Ambra, Koriander, Hanf und Lorbeer.

Wenn Sie von dieser olfaktorischen Geschichte verzaubert wurden, dann ist es Zeit, sich von diesem Duft mitreißen zu lassen, der im Probenformat entdeckt werden kann. Und wenn Sie ihn bereits getestet haben, freuen wir uns darauf, Ihre Eindrücke zu erfahren.